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13. Juni 2018 Torsten Fell0

Im Blog Artikel „Virtual Reality Learning – Zeit für didaktische Konzepte“ vom 14. MAI 2018,  von DR. LUTZ GOERTZ wird das Thema didaktische Konzepte aufgerufen – und dies zu recht. Neben den Aktivitäten um den „Hype“ VR/AR in Lernprozesse einzusetzen, hat sich bereits in etlichen Beispielen weltweit gezeigt, wie sinnvoll VR/AR in Lernprozesse eingebettet werden kann. Fast 180 Beispiele findet man unter www.immersivelearning.news.

Im Artikel wird auch hinterfragt, welche Lernziele verfolgt werden und ob die Bewegung im Raum notwendig ist und damit eine computersimulierte virtuelle Lernwelt zu erschaffen oder dies mit dem Abbild der materiellen Welt über 360-Grad Fotos-/Videos ausreichend wäre. Dies kann ich nur unterstreichen und will ich noch ein wenig mehr über die Vorteile von VR in Lernprozessen ausführen.

Learning Space – unendliche Weiten

Prof. Arnold spricht von Erlebnisräumen, die den Lernprozess fördern und ermöglichen, in denen Reflektion und Feedback stattfinden kann. Dies kann mit VR realisiert werden. Unendlich große virtuelle Lernwelten sind möglich. Ansätze wie Holodecks werden immer mehr diskutiert und umgesetzt, auf der CeBit kann man dies Live erleben.

Rollen und Perspektivwechsel ermöglichen

In VR Lernszeanrien können Rollen und Perspektiven auf eine Situation bezogen gewechselt werden, dabei ist man kein Zuseher wie bisher, sondern taucht in die jeweilige Rolle oder Perspektive vollends ein. Die eigene Wahrnehmung wird durch die virtuelle Lernwelt bestimmt und ermöglicht in der Rolle zu handeln und die Situation durch die Augen einer anderen Rolle zu erleben. Sensibilisierung und Empathie werden gesteigert und ermöglichen ein „verstehen“ des anderen und dessen Perspektiven.

Einfluss auf die Lernwelt nehmen – Interaktion mit virtuellen Objekten

Wir wollen heute, dass der Lerner selber aktiv wird und den Lerninhalt interaktiv versteht, meistens bilden wir aber am Bildschirm in einer 2D-/3D-Welt die materielle Welt ab und ermöglichen Interaktion über Tastatur oder Maus. Dies entspricht aber in vielen Bereichen nicht den wirklichen Bewegungen und Interaktionen. Hier kann VR sehr gut eingesetzt werden und die Handlung wirklich wie im späteren Arbeitsprozess durchzuführen. So werden mehr Sinne gefordert und die Erinnerungsrate gesteigert. Hierbei können die virtuellen Objekte in die Hand genommen werden, verändert und manipuliert werden – wie in der „echten“ Welt eben. Feedback wist durch verschiedenste technische Möglichkeiten realisierbar.

Immersion und das Präsenzgefühl – ermöglichen die Learning Experience

Die oben erwähnten Effekte und Prinzipien wirken positiv auf das Gefühl in der Situation zu sein oder in eine Rolle zu schlüpfen. Der Lerner ist Teil der Lernwelt und kann mit dieser Interaktiv interagieren, deren Objekte manipulieren und erhält dabei individualisiertes Feedback. Die Immersion und das Präsenzgefühl schlägt zu, die virtuelle Welt ist die wahrgenommene Wirklichkeit. Möglichst viele Sinne werden stimuliert und ermöglichen so die fokussierte Wahrnehmung. Neben den visuellen Reizen spielt auch die räumliche auditive Erfahrung eine wichtige Rolle. Zunehmend werden haptische und taktile Wahrnehmungen dazu kommen. Nutzen sie also den Effekt der Immersion und steigern somit die emotionale Wahrnehmung der Lernsituation und des Lerncontents.

Multi-User-Szenarien – ich bin nicht Alleine

In der Diskussion wird immer wieder ein Argument gebracht, dass der Lerner ja alleine in der virtuellen Welt wäre, dies ist nicht korrekt. Bereits einige Multi-User-Lernszenarien erlauben es mit anderen Lernern, mit einem Trainer oder Experten in einem virtuellen Learning Space gemeinsam interaktiv zu arbeiten und untereinander zu kommunizieren. Dabei können die Personen physisch an verschiedenen Orten sein und treffen sich im virtuellen „Learning Space“ und erleben die Learning Experience gemein. Aus Zuschauer sind möglich, diese können über Technologie im virtuellen Learning Space passiv dem Lernprozess zuschauen oder auch in diesen aktiv eingebunden werden. Besonders wenn es um Teamprozesse geht, ist dies ein sehr interessante Möglichkeit, unterschiedliche Rollen und Perspektiven im Team erlebbar zu machen.

VR ermöglicht also…

Nicht zu Letzt werden durch die oben erwähnten Effekte das Engagement und damit der Lernerfolg gefördert und ermöglicht. Es steht im Mittelpunkt das TUN und damit das Erwerben der Handlungs- und Problemlösungskompetenz. Dabei taucht der Lerner in der Lernsituation ein und ist Teil der virtuellen Lernwelt, seine Wahrnehmung wird fokussiert und für ihn die die wahrgenommene Welt die „echte“, auch wenn es ihm bewusst ist, dass er in einer virtuellen Welt ist.

Gut gemachte VR Lernwelten und didaktische Konzepte fördern also das Entdecken auf individueller Ebene und geben dem Lerner personalisiert Feedback und ermöglichen selber Interaktiv zu werden und in das TUN zu kommen. Das Ganze kann mit anderen gemeinsam durchgeführt werden und ermöglicht so kollaborative Lern- und Lehrformen. Dabei ist zu beachten, dass die Immersion, durch Interaktion und Gestaltung der virtuellen Lernwelt erheblich zum Lernerfolg beiträgt. 3D-Lernwelten am Bildschirm oder einfache 360Grad-Foto-/Video-Welten schaffen dies nicht oder letzteres nur in einem sehr begrenzen Rahmen. Es müssen schon VR Lernwelten generiert werden um die Vorteile wirklich zu generieren.

Aktuelle Erkenntnisse zu 360Grad-Formaten

Zu den neusten Forschungserkenntnissen, ist es hier wichtig zu unterscheiden, ob 360-Grad in Kombination von 3D mit einer HMD z.B. Oculus Go, also einer Tiefenwahrnehmung des Raumes eingesetzt wird. Ergebnisse zeigen im Vergleich zu einem 16:9-Video am Bildschirm hier signifikante positive Unterschiede von Nutzern. Weiterhin können mit 360Grad-Fotos und Videos einfache Interaktionen realisiert werden, jüngst hat hier Google seine Lösung „Expeditions“ deutlich erweitert. Hier werden u.a. für Klassenräume und Trainer kostenlose Lösungen angeboten. Leider nur auf Google-Hardware. Wer bereits nach Autorenwerkzeugen für interaktiven Lerncontent Ausschau hält wird bei der Infografik „Anbieter Immersive Learning“ unter http://www.immersivelearning.news/infografik-vr-ar-anbieter-immersive-learning/ fündig. Diese wird am Anfang Juni als überarbeitete Version 1.2 erschienen.

Ab in die Zukunft

Im Artikel wird noch erwähnt, dass wir in einer Pionierphase stecken, dass stimmt aber auch nur noch zum Teil. Das Thema VR ist nicht neu bereits in den 60er Jahren wurden erste Gehversuche unternommen. Seitdem laufen auch Forschungen in diesem Umfeld. Nicht zu Letzt wurde im AK VR/AR-Learning, der aus über 40 Hochschulen besteht – didaktische Lernszenarien bewertet und prämiert. Ich durfte hier in der Jury mit tätig sein.

Bleibt noch abschließend zu erwähnen, dass hier von VR und/oder 360Grad-Formaten die Rede war, es wurden keine AR (Augmented Reality) oder MR (Mixed Reality) – Lernformate genauer angesehen, die z.B. im Performance Support direkt im Arbeitsprozess eine zunehmend wichtige Rolle spielen werden. Hier bedarf es auch neuer Herangehensweisen und Rahmenbedingungen um gezielt Lerninhalte einzubinden und zugänglich zu machen.


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4. Juni 2018 Torsten Fell0

Ein Konzept, dass Virtual Reality (VR) in einem Klassenzimmer oder Weiterbildungsumfeld eingesetzt wird, war von 1960 bis nach 2000 sehr unwahrscheinlich. Doch der Boom von VR-Start-ups und das investierte Kapital, das für diese Technologie aufgebracht wurde, ist in den letzten Jahren ein deutliches Zeichen dafür, dass VR für verschiedene Sektoren wie Gaming, Militär, Gesundheit und Bildung genutzt wird.

Auf Unternehmensseite besteht ein rasch wachsendes Interesse an der Nutzung von AR und VR für Aus- und Weiterbildung. Laut SuperData Research werden die Investitionen in AR- und VR-Technologien von 1,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 auf über 3,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 anwachsen. Ein Großteil dieser Investitionen soll in Projekte in Aus- und Weiterbildung fließen.

Selbstverantwortliche Lerner, die Interaktiv mit dem Lerncontent agieren und das Gefühl haben aktiver Part einer Lernwelt zu sein und mit anderen Lerner und Experten sich austauschen und kommunizieren können – dies ist doch, dass was wir an vielen Stellen generieren wollen oder? Eine positive Lernerfahrung – in einem VR-Umfeld Learning Experience.

Wir sprechen im Moment von Personalisierung, Individualisierung und die Selbstverantwortung von Lernern. Methoden wie WOL, Social Learning oder Performance Support (kontextsensitives Lernen) gepaart mit der Diskussion über Künstliche Intelligenz begegnet man aller Orts.

AR und VR-Lernszenarien entstehen in diesem Umfeld schnell, aber was bedeutet das für den Lerner, für die heutige Lernorganisationen, für den Lernprozess und die Einbettung in ein Lernökosystem.

Technologien sollen ja helfen Methoden und didaktische Lernszenarien sinnbringend und zielführen anzuwenden. Lassen Sie uns einige Aspekte einmal genauer ansehen.

Unendliche Weiten – ein unendlicher Learning Space

Wir nähern uns immer mehr einem Holodeck Gedanken, auf eine Geste hin verändert sich unsere wahrgenommene Umgebung und wir stehen auf dem Mount Everest und im gleichen Atemzug befindet man sich in der Unterwasserwelt der Urzeit.

Ein interaktiver Learning Space entfernt Barrieren von Raum und Zeit für den Lerner. Somit schließt VR/AR zunehmend die Lücke zwischen Mensch und Technik. VR bricht also räumliche und zeitliche Begrenzungen – Torsten Fell

Dieser so entstehende Raum kann prinzipiell unendlich groß sein. Es ist begehbar und die Objekte in ihm interaktiv gestaltbar. Andere Personen können hier abgebildet werden und ich kann mit diesen in Kontakt treten und kommunizieren. Ort, Zeit und die Darstellung von Inhalten kann von der materiellen Realität abgekoppelt werden und wird zu meiner neuen virtuellen Realität. Zunehmend mit mehreren Sinnen und Feedback-Mechanismen. Vor nicht allzu vielen Wochen wurden ein neuer Welt-Rekord aufgestellt, 42 Stunden in der VR, in einer riesigen Spielewelt verbracht. In derselben Spielewelt hat ein anderer User 5 kg verloren, weil er von dem einen zum anderen Ende gelaufen ist. Die Dimensionen sind unendlich groß. Dies bedarf neuer Konzepte und Verständnis wie Lernen in einer virtuellen Umgebung möglich sein wird und kann. Auch Begleitungsprozesse in einer solchen virtuellen Welt ändern sich. Trainer und damit Lernbegleiter sind in der physischen und virtuellen Welt gefordert. Die Begleitung in virtuellen Welten ist neu, die neuen Möglichkeiten müssen erlernt und angewendet werden. Hier hilft erst einmal die eigene Erfahrung, Ausprobieren und selber die Experience erleben.

Die erweiterte Realität – die Materielle Welt mit Informationen anreichern

Lernen und Arbeiten gleichzusetzen, ist seit Jahren ein Thema, kontextsensitiver Zugriff auf Lerncontent wird in diesem Zusammenhang über Software-Trigger schon lange gemacht. Doch was, wenn der Trigger keine Software, sondern in der Industrie ein Teil einer Anlage, in der Medizin ein Organ oder in einem Raum ein bestimmter Gegenstand ist. Hier kommt AR, die erweiterte Realität, ins Spiel. Kontextuelle Erkennung beschleunigt die Wahrnehmung und generiert so die kontextbezogene Relevanz. Durch Anreicherung von Informationen des Erkannten, bis hin zur Kontaktaufnahme mit Experten ist eine große Spannbreite an Möglichkeiten gegeben. Dazu benötige ich nur ein Smartphone oder wenn man die Hände frei haben will eine Brille – z.B. die Microsoft Hololens. Beispiele in AR zeigen auch die Aufbereitung von Datensätzen, um diese einfacher zu verstehen und eine Entscheidungsfindung zu vereinfachen. Nicht zuletzt werden heute Wartungs-/Supportprozesse und die Steigerung der Produktivität z.B. bei Logistikprozessen bereits eingesetzt. Ein immer größeres Anwendungsgebiet findet im technischen Umfeld von Zeichnung, Plänen und Anleitungen statt. Interaktive Anleitungen erklären Wartungs- oder Produktionsprozesse. Dadurch werden Fehler minimiert, Produktivität und Qualität gesteigert. Auch im Verkaufs- und Beratungsprozess werden hier Lösungen eingesetzt, um z.B. Zusammenhänge und Situationen besser verständlich zu erläutern.

Experience neu definiert und erlebbar

Prof. Arnold spricht von Erlebnisräumen. Echte physische Welten sind zunehmend digital vorhanden, mit einer VR-Brille auf dem Kopf könnte so in der echten Welt eine virtuelle Welt entstehen, so könnte eine ganze Industrieanlage auf der grünen Wiese entstehen lassen. Diese ist dann begehbar und kann für Schulungszwecke verwendet werden. Es können unerreichbare Orte erkundet werden, es kann die kreative Freiheit und Ausdruck gefördert werden.

Nicht zuletzt wird durch das interaktive TUN, die Wissensbewahrung und der Kompetenzaufbau gesteigert und gefördert. Learning by Doing – könnte ein Motto hier lauten. Und mit AR und VR Lernszenarien ist die wörtlich gemeint. Dies reduziert auch physische Kosten, Gebäude und Anlagen können auf der ganzen Welt virtuell begehbar zur Verfügung gestellt werden. Die virtuelle Welt ist sicher, selbst wenn hier eine Situation entsteht, die in Wirklichkeit sehr gefährlich ist. Aber Vorsicht, die virtuelle Welt ist in diesem Moment für den Lerner seine Wirklichkeit. Also mit Bedacht und sensible die Experience gestalten. Gefährliche Situationen bewusst setzen und ggf. entschärfen. Die Eindrücke prägen sich ein, auch die negativen Erfahrungen, den die Erlebnisräume und die dort wahrgenommenen Emotionen bleiben. Denn die Emotion und Empathie wird beim Lerner unterstützt und ermöglicht so ein Lernen in der „echten“ Umgebung. Das Abrufen des Wissens und die gemachte Erfahrung werden vereinfacht. Die Erinnerungsrate wird erhöht und der Abruf in der wirklichen Umgebung vereinfacht. Hierzu gibt es bereits erste Studien und Befunde.

Transformiert die Vernetzung von Menschen

Neben den realen Design Thinking-Räumen, Tech/Customer Labs und Co-Working-Areas entstehen neue virtuelle Lern- und Kreativwelten, in denen Kollaboration und Interaktivität möglich ist und es durch die Integration von virtuellen Objekten neue Szenarien der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Erschaffens von Ideen und Lösungen möglich macht. An physisch verteilten Orten können Lerner gemeinsam an 3D-Objekten arbeiten und ihre Ideen und Umsetzungen diskutieren. Fachexperten können dazu geholt werden und virtuell mitarbeiten und Feedback geben. In solchen Multi-User-Szenarien werden heute bereits in virtuellen Welten neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt. Ob in der Industrie, Architektur oder in der Medizin. Das Teilen von Erfahrung und Wissen wird so auf eine neue Ebene gezogen. Dies reduziert nicht nur Reisekosten, sondern verbessert die Kommunikation im Team, erhöht das Engagement der Mitarbeitenden und schafft gemeinsame Erfahrungen. Die Möglichkeiten sich in VR zu treffen wird auch im Cosumerbereich immer mehr ein Thema, neustes Beispiel ist die Oculus Go mit der App Oculus Room, ein personalisier- und individualisierbarer Raum in dem ich mich mit Freunden treffen kann und gemeinsam neue Aktivitäten durchzuführen.  Im Unternehmenskontext gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die Virtual Kollaboration – Räume technisch zur Verfügung stellen können – siehe dazu die Infografik unter www.immersivelearning.news

Ein kleiner Ausblick

Trotz noch nicht idealen Formfaktoren der aktuellen Technik, organisatorischen Aufwand und Mut was Neues zu wagen, werden immer mehr Learning Experience erstellt und erprobt. Die Firmen die bereits erste Umsetzung realisiert haben, gewinnen an Erfahrung und optimieren zunehmend die Rahmenbedingungen, den Lerncontent und die Begleitungsprozesse. Diese haben also einen Vorsprung, ja – und genau aus diesem Grund beschäftigen sich bereits Unternehmen wie Audi, VW, Daimler, Sick, RWE, DB, SBB und viele andere mit diesem Thema.

Haben Sie Mut und tauchen Sie in die Welt der Möglichkeiten von VR/AR ein. Am besten Sie probieren selber einmal eine Experience aus und spüren das Gefühl der Immersion. Viel Spass dabei.

Mehr Informationen zu Lernen in und mit VR/AR erhalten Sie unter www.immersivelearning.news

 


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3. Juni 2018 Torsten Fell0

Einen WOW-Effekt für VR/AR-Learning haben viele noch gar nicht aktiv erlebt  und wahrgenommen.

Im Blog Artikel „Virtual Reality Learning – was kommt nach dem „Wow-Effekt“? von Dr. Lutz Goertz, stellt Dr. Lutz Goertz die Frage „Was passiert wenn ein Großteil der Gesellschaft eine VR-Brille besitzt und bei der Nutzung der Lerninhalte, denn aktuell noch vorhandene WOW-Effekt nicht mehr da ist?“.

Ich will gerne aus meiner Perspektive die aktuelle Situation im Markt und in den Anwenderfirmen erst einmal beschreiben, bevor wir darüber diskutieren, den WOW-Effekt vielleicht zu verlieren. Weiterhin werde ich einige Punkte beschreiben, die dafür sorgen, dass der WOW-Effekt nicht verblassen wird.

Umsetzungen in Anwenderfirmen und Bildungseinrichtungen (Schulen/Hochschule)

Die Bedeutung von VR/AR-Lernszenarien gewinnt in einigen Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Beispiele wie VW, SBB, Stihl, DB, RWE oder TÜV Süd (und viele Andere), zeigen, einige haben verstanden die neue Lernmethode auszuprobieren und mit konkreten Lernszenarien die ersten Gehversuche zu unternehmen. Doch viele PE/L&D – Abteilungen haben das Thema VR/AR/MR noch gar nicht auf Ihrer Aktivitäten-Liste oder noch viel schlimmer sie haben noch nie selber eine VR-Experience ausprobieren können und haben keine Vorstellung was z.B. mit AR/MR möglich wäre und welche Umsetzungsarten es gibt. Was sehr schade ist.

Vorteile von VR/AR-Learning Experience

Liegen doch die Vorteile auf der Hand. Entdeckendes, Interaktives und Emotionales Lernen kann mit VR umgesetzt werden und in einem ganzheitlichen Lernerlebnis der VR Experience vom Lerner erlebt werden. Der Lerner kann Perspektiven und Rollen wechseln und mit der virtuellen Welt interagieren. Das Ganze ist Handlungs- und damit Kompetenzorientiert. In Multi-User-Lernszenarien mit Trainer/Experten oder anderen Lerner kann man sich virtuell Treffen und gemeinsam Prozesse erlernen. Nicht zu Letzt taucht der Lerner über den sogenannten Immersionseffekt in die virtuelle Welt ein und ist aktiver Teil dieser. Es entsteht ein neuer Lernerlebnisraum – Experience Learning Space. Dieser bildet situativ Lernprozesse und die reale Welt in einem geschützten Raum ab.

AR/MR dagegen, unterstützt direkt die Arbeitsprozesse und damit Themen wie Performance Support, informelles Lernen, Kollaboration z.B. mit Experten und anderen Lernen. Viele haben noch nicht verstanden, das hier situatives und kontextbasierendes Lernen mit den neuen Technologien wesentlich zielführender ist, wie bisher die zur Verfügung stehenden Technologien.

Wer nun vielleicht denkt, VR/AR und MR spielen nur bei bestimmten Themen und Branchen eine Rolle, der kann sich einen guten Eindruck und Überblick der weltweiten Projekte im Immersive Learning News – Online Magazin verschaffen. Hier sind bereits über 150 Beispiele aus unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen enthalten. Wer nun sagt, naja die Kosten sind ja noch erheblich, muss ich leider wiedersprechen, die Hardware für VR ist bei ca. 2000 Euro (Brille plus Notebook). Die Entwicklung einer VR-Experience kostet meist nicht mehr als ein vergleichbares WBT. Erste Autorenwerkzeuge und Hilfsmittel gibt es schon, auch virtuelle Kollaborations-Lösungen sind im Angebot der Dienstleiter.

Wer Anwenderfirma ist und sich austauschen will, egal ob bereits erste Erfahrungen vorhanden sind oder man gerade überlegt, ob man in VR/AR einsteigen will, kann im Roundtable VR/AR Corporate Learning mitarbeiten.

Um den Einstieg noch einfacher zu haben, kann sich einen Live-Eindruck vom aktuellen Stand zur Umsetzung von VR/AR-Learning in Unternehmen verschaffen, in dem er zur LearNext 2018 am 27. und 28.06.2018 nach Hannover kommt. Hier werden 20 Unternehmen Ihre aktuell umgesetzten VR/AR-Projekte Live vorstellen und diskutieren.

Auf findet Ende Mai ein VR/AR-Experience Day in Hannover statt, bei dem von 360Grad, über VR, AR und MR-Anwendungen jeder live selber sich einen Eindruck von den Möglichkeiten erlangen kann.

Markteinschätzung

Der Markt an Anbietern im Umfeld VR/AR-Learning hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren erheblich weiterentwickelt, ist aber natürlich ein neuer und noch junger Markt – siehe Infografik „Immersive Learning – Anbieter“. Hier wird deutlich, dass neben den etablierten e-learning-Anbietern ein komplett neuer Markt an Dienstleistern und Produkten entstanden ist. Natürlich versuchen die bis dahin am Markt aktiven e-learning-Anbieter in den neuen Markt vorzudringen, ihnen fehlt aber an vielen Stellen das technische Know-How und das Verständnis wie eine VR-Experience und AR/MR-Lösungen aufgebaut werden müssen.

Gleichzeitig gab es eine Bewegung der VR-Anbieter aus dem Vertriebs- und Marketing-Umfeld, dieses hat an einigen Stellen nicht wie gedacht einen Markt und damit Business generiert. Einige Anbieter haben sich im Umfeld Learning/Training platziert. Hier ist zum Teil wenig Know-How im Umfeld Lernen vorhanden. Es fehlen noch gezielte Weiterbildungen und Lehrangebote. Hier wird der in Zukunft in der Digital Reality Academy mehr Angebot zu finden sein.

Auf der Learntec 2018 konnte man punktuell das Thema VR/AR wahrnehmen, da auf einmal neue Anbieter mit dem Schwerpunkt VR/AR-Learning vertreten waren und „alteingesessene“ natürlich auch eine VR-/MR-Brille auf dem Stand hatten. Um einen Eindruck zum Thema VR/AR auf der Learntec 2018 zu erlangen, schauen Sie sich doch die 360Grad-App „RECAP360“ an oder zusätzlich meinen Blog-Bericht an. In der App finden Sie auch Interviews mit Anwenderfirmen und Anbietern zum Thema VR/AR.

Die Learntec 2019 wird neu nun eine VR/AR-Area auf der Messe haben und damit auch ein deutliches Signal geben, dass die Themen in der Lernwelt angekommen sind.

WOW-Effekt immer wieder neu genererien

Stellt sich nun die Frage, ob der WOW-Effekt verblasen wird. Hier denke ich, wird es im erheblichen Maße auf folgende Punkte ankommen

  • Erfahrungsaustausch und Ausbau von Know-How in den Unternehmen zu VR/AR
  • Sinnvolle Einsatzszenarien in den Unternehmen umsetzen und identifizieren – abgestimmt auf Business Strategie und Mehrwerte der Lernmethode
  • Anspruchsvolle methodische/didaktische Aufbereitung der Lerninhalte – gute Partner
  • Klarheit über den wirklichen Nutzen und deren Vorteile von VR/AR und MR
  • Aufbau von Skills im Umfeld 360Grad, 3D und VR/AR und MR
  • Ausbau der Erforschung vorhandener Erkenntnisse im Lernumfeld und das Ableiten von Anforderungen an guten Lerncontent
  • Technische Weiterentwicklung – Neue Formfaktoren und Funktionen
  • Regelungen zum Thema Betriebsrat treffen (Arbeitsschutz, Datensicherheit…)
  • Überlegungen zur Ehtik und Darstellung der VR Lerninhalte

Nicht zuletzt die Neugier eine tolle vorhandene Technologie sinnvoll und mit Bedacht in das Lernökosystem zu integrieren. Und ja es sind im Moment noch einige Themen ungeklärt oder nicht optimal, dies war aber auch bei anderen Themen schon immer so. Und wir wissen, die Weiterentwicklung der Technologie wird rasant weitergehen und neue Chancen und Risiken eröffnen. In diesem Sinne bei mir hält der WOW-Effekt nach 2,5 Jahren mit VR/AR immer noch an.

Wer übrigens mehr über die ganzen Abkürzungen erfahren will, nutzt am besten den Glossar im Immersive Learning News – Online Magazin.


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28. Februar 2018 Torsten Fell4

als Aufhänger für einen Diskurs der Chancen und Möglichkeiten im Corporate Learning

Die aktuellen digitalen Entwicklungen führen (nicht nur) in Deutschland zu unterschiedlichen Haltungen zur Technologie in Wirtschaft und Bildung. Dies bewirkt u.a. eine Diskrepanz zwischen der Entwicklung und der Anwendung von Technologien und das damit verbundene Verständnis um Lösungen und Chancen.

Gleichzeitig fehlt mir eine breite und verständliche Auseinandersetzung, zu den technologischen Entwicklungen/Trends und deren gesellschaftlichen Chancen und die damit verbunden Risiken. Wobei bei letzterem, so hat es zumindest den Anschein, Deutschland immer vorne dabei ist. Meine Wahrnehmung im Umfeld Corporate Learning ist an vielen Stellen im Unternehmen eine wahrgenommene Technologiefeindlichkeit (Rückwärtsgewandtheit), fehlende Kunden- / Mitarbeitersicht, fehlende Diskurskultur, fehlendes Verständnis für die wirklichen Bedürfnisse der Kunden – also den Mitarbeitenden, Arroganz und damit Abschottung und nicht zu Letzt ein fehlendes Verständnis für die neuen Möglichkeiten der Technologien und die damit verbundene Veränderung – bis hin zur Disruption – vorzufinden ist.

Aus diesem Grund werde ich in den nächsten Wochen Themenfelder über unterschiedliche Medien in den Diskurs mit Ihnen bringen und gerne das Für und Wider abwägen. Eine transdisziplinäre Sichtweise auf neue Möglichkeiten würde ich sehr schätzen. In den letzten Wochen habe ich bereits einige Artikel geschrieben, die versuchten bestimmte Sichtweisen aufzubrechen und neue Ideen eine Chance zu geben. Schauen Sie sich doch einfach einmal die beiden folgenden an: „Brauchen wir heute in einer Arbeitswelt 4.0 überhaupt ein LMS oder eine eigene Lernwelt?“ oder Pokémon Go – Was Corporate Learning davon lernen kann?

Ich will Ihnen heute das Thema Blockchain einmal näher ansehen.

Ich wollte einen Artikel zum Thema Blockchain schreiben, der Blockchain erläutert und Einsatzszenarien darstellt, bei der Recherche bin ich auf folgenden Artikel gestossen:

Educhain + Blockchain für die Bildung?

Der Artikel fängt an mit…

“Die Blockchain sorgt derzeit für mächtig Furore – ihr wird zugeschrieben, ganze Branchen umzukrempeln. Vordenker sprechen zudem von der wichtigsten Erfindung bzw. Technologie, die ähnliche Auswirkungen haben wird, wie das Internet vor ca. 25 Jahren hatte.“

Jetzt freuen Sie sich bestimmt wieder, schon wieder eine Technologie die alles verändern soll und vielleicht auch wird. Im Moment wird ja gerade das Thema „Virtuelle Realität (VR)“ durch die Aus- und Weiterbildungsbranche getrieben, die wird auch alles verändern. Bei Blockchain geht es generell um die dezentrale Verteilung von Daten in Datenbanken und das Ganze soll über bestimmte Mechanismen extrem sicher und fälschungssicher gelöst sein. Jeder Daten-„Block“ ist transparent und hat einen Zeitstempel als unauslöschbaren Nachweis der Transaktion. Blockchain wurde in der Vergangenheit meist mit Bitcoins und der Möglichkeit der Transaktion ohne Banken und Aufsichtsbehörden in Zusammenhang gebracht. Dies wäre eine Disruption im grössern Ausmass, wenn man Geldgeschäfte ohne Transaktion mit Banken durchführen könnte, nicht wahr. Und dies vielleicht noch ohne Transaktionskosten bei Ihrer Bank.

Wo eine Disruption lauert, ist die nächste nicht weit. Wie könnte man die Mechanismen im Umfeld Bildung verwenden. Der oben erwähnte Artikel nennt es mal gleich „Educhain“, finde ich gut. Jede formale Ausbildung (auch Open Badges oder MOOC-Abschlüsse…) die ein Zertifikat oder einen Nachweis hervorbringt von der Schule angefangen bis hin über Universität könnte so erfasst werden Weiterhin könnten informelle Mirco-Lernaktivitäten (Khan Academy, OER, Kongress-Besuche…) und die eigene Berufserfahrungen (Projekte, Mitarbeit in agile Aktivitäten und Methoden…) in meinem „Educhain“ gespeichert und durch Organisationen und/oder Kollegen digital bestätigt werden. Auch könnten so Kompetenzen, dass Lieblingsthema im Moment der Branche, so nachgewiesen und festgehalten werden.

Der so entstandene „Educhain“ könnte in Bewerbungs-/Rekrutierungsprozessen verwendet und ausgetauscht werden, könnte Basis für eine interne Personalentwicklung in Ihrem Unternehmen sein und würde natürlich mit Abschlüssen und Erfahrungen in Ihrem Unternehmen auf Individualebene ergänzt werden.

Da fällt mir doch sofort sowas wie ePortfolio ein. Das wurde ja auch schon einmal vor Jahren diskutiert. Nur hat man keinen gemeinsamen Standard bisher wirklich gefunden, geschweige denn in Unternehmen platzieren können.

Das hört sich doch perfekt an oder?

Kontrolle, Steuerung und die damit verbundene Macht. Darum geht es nach meiner Einschätzung auch im Moment an vielen Stellen zur Diskussion um Kompetenzen und deren festhalten. Gleichmacherei auf Zielgruppenebene, dass kennt man aus Schulen – alle müssen das können – funktioniert ja hier auch. Wahrscheinlich bin ich jetzt zu kritisch, entscheiden Sie.

Und natürlich darf in Deutschland das Thema „gläserne Lerner“ und damit der Datenschutz nicht vergessen gehen. Im Artikel wird mit der Überschrift „Gefahren/Risiken/Chancen“ geworben. Welche Chancen?

Wer frägt eigentlich den Lerner, was er braucht, wann, wie in welcher Form und warum?

Welchen Mehrwert bietet diese Transparenz, bekomme ich individuelle Lernangebote als Mitarbeitende, weil die Systeme endlich wissen was ich kann oder nicht? Ist damit also eine Personalisierung des Lernens möglich? Wird die Basis für ein Big Data im Lernen gelegt, bei dem DataScience angewendet wird und Smarte und damit intelligente Daten entstehen, die intelligente Lösungen generieren und Lernangebote für mich als Lerner vernetzen und mir helfen Probleme zu lösen? Verliere ich so nie mehr meine gemachten Abschlüsse und kann auch nicht mehr „Betrügen“? Ist meine Ausbildung in der ganzen Welt anerkannt? Kann ich beim Verlassen des Unternehmens meine ergänzte Historie mit zum neuen Arbeitgeber nehmen?

Auch stellt sich die Frage, welche Institutionen verwendet dies? ein Unternehmen, eine Branche, ein Land, eine Schule, ein Hochschulverbund, ein Verband oder gar die ganze Welt?

Bildungsabschlüsse anzuerkennen und den Nachweis zu führen, z.B. in der aktuellen Flüchtlingsdebatte das wäre doch spannend. Oder im Versicherungsbereich in dem in Deutschland (Label „gut beraten“) und in der Schweiz (Cicero) Weiterbildungspunkte gesammelt werden in dem Kunden so die Kompetenz seines Beraters nachgewiesen werden soll. Oder als Patient beim Arzt, der auch heute schon Weiterbildungspunkte sammelt.

Das riecht nach Standardisierung – eine Domäne der Deutschen, lass uns eine DIN entwickeln.

Auch könnten in die Jahre gekommene Standards wie SCORM erneuert werden oder die Learning-/Talent Management System wirklich verbunden werden. Somit würde eine ganzheitliche Sicht auf eine Person entstehen. Jetzt wäre es wichtig vorher zu klären, warum und was bringt das allen Beteiligten wirklich.

Eine weitere Chance sehe ich sogar als Businessmodelle für Mikrozahlungen-/transaktionen im Umfeld Bildungsressourcen. So könnten Kleinstbeträge pro Nutzung verrechnet werden.

Abschliessend, selbst die Gartner Group hat im aktuellen „Hype Cycle for Education, 2016“ das Thema „Blockchain in Education“ aufgeführt. Also hinschauen, zuhören, mitdiskutieren und sich eine Meinung bilden – die Chancen erkennen, vernetzt Denken und Handeln und offen sein für Neues.

Ich hoffe ich konnte Sie ein wenig aus der Komfortzone holen und konnte durch Impulse Sie zum Nachdenken anregen, gerne stehe ich persönlich und /oder auch über die Kommentarfunktion oder den Twitter-Hashtag #asktorsten für Ihre Fragen zur Verfügung.


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3. Dezember 2017 Torsten Fell3

Hallo Bot, ich hab da mal ne Frage…

Chatbots (Chat+Roboter) beginnen gerade, sich als transformative Interaktionsart für Unternehmen und Marken zu entwickeln. Unter Chatbots verstehen wir vereinfacht Programme mit Künstlicher Intelligenz (KI)/ Artificial Intelligence (AI) die Konversationen und einen Dialog mit Menschen über Chat-Interfaces ermöglichen. Diese kann sowohl in Textform wie auch über Sprache erfolgen.

Also, was ist ein Chatbot, trotzdem? Kurz gesagt, es ist nur Software, die für eine Konversation oder Messaging-Stil-Schnittstelle, die eine menschliche Interaktion simuliert ermöglicht.

Die meisten Leute verwenden viele Messaging-Software für die Kommunikation mit Freunden und Kollegen bereits, wie SMS (Texting), WeChat, SnapChat, WhatsApp (immer mehr als Audio-Nachrichten), Slack, und vieles mehr.

Sprachassistenten wie Apples Siri erleichtern bereits unseren Alltag. Dabei ist zu beachten, dass Chatbots wie Google Assistent, Appel Siri, Amazons Alexa, Microsoft Cortana – die digitalen Helfer – im Betriebssystem oder einer Hardware eines Geräts integriert sind und können somit noch auf ganz andere Daten zugreifen. Um personalisierte und actionbasierte Unterstützung zu gewährleisten spielen Daten – und ich meine viele Daten – eine wichtige Rolle. Je mehr Daten, umso bessere Antworten und Lösungen sind möglich. Darum ist die Integration in das Betriebssystem und die Nutzung aller Userdaten für viele Lösungen sehr interessant. Die genannten Chatbots über natürliche Sprache sind noch weniger bekannt. Im Moment sind getrennte Hardware-Lösungen wie Amazon Echo oder Google Home aber in aller Munde.

„Chatbots machen es möglich, in natürlicher Sprache mit einem Service zu interagieren. Anstatt mit einer App
Aktionen durchzuführen, kann man dies direkt in einem Chat/Messenger und oder Spracheingabe und -ausgabe tun“

Chatbots die in Services oder Websites eingebunden sind, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Diese ermöglichen, in natürlicher Sprache mit einem Service/Website zu interagieren. Hier spielen sogenannte ActionBots eine immer wichtigere Rolle. Sie buchen Reisen oder Tickets nach Aufforderung. Die Personal Assistants sollen den Nutzern Wünsche erfüllen, die sie selbst noch nicht kannten und verschiedene Dienste in sich integrieren. Chatbots sollen personalisierte Lösungen ermöglichen und dabei helfen, Zeit zu sparen. Mit ihnen findet das Suchen und Finden gleichzeitig statt. Heutige Apps und deren Gestaltung könnten dadurch überflüssig werden.

Chatbots liegen voll im Trend. Sie werden uns immer häufiger begegnen und an vielen Stellen wird nicht klar sein, ob man sich mit einer Maschine oder mit einer echten Person unterhält. Chatbots sind stark mit den Themen Spracherkennung, Künstliche Intelligenz (KI) / Artificial Intelligence (AI) über Neuronalen Netzwerken und Maschinelles Lernen (Deep Learning) verbunden und benötigen intelligente Algorithmen, um zu funktionieren. Eine Realisierung ist „noch“ aufwendig und schwierig. Ein Mensch ist extrem flexibel und kann auch zwischen Themen hin und her springen. Das ist bei Chatbots aktuell eher nicht möglich, noch nicht. So oder so, Chatbots ermöglichen es Ihnen, einfache Aufgaben schnell und einfach mit einer einfachen Reihe von Nachrichten oder Befehle zu erhalten.

„Künstliche Intelligenz soll die Dummheit nun ändern – Chatbots müssen auch lernen“

Facebook wiederum hat für seinen Messenger den virtuellen Assistenten M, in dessen Hintergrund sowohl eine künstliche Intelligenz als auch menschliche „Trainer“ arbeiten. Dass Facebook die Schnittstelle zu M eines Tages Dritten öffnet, etwa Unternehmen, ist so gut wie sicher. Es könnte somit ein komplettes Chatbot-Ökosystem entstehen, das über viele Konversationen hinweg lernt.

„Innovativen Technologien einsetzen um das Lernlernereignisse noch besser zu gestalten.“

Auch für das Thema Lernen werden Chatbots entstehen, die Intelligent sind und mit dem Unternehmenswissen wachsen werden. Dabei kann der Mitarbeiter direkt im Arbeitsprozess eine Frage stellen – und ja er stellt sie – er muss nichts hat mehr schreiben. Dies ist z.B. im technischen Umfeld interessant, bei dem der Mitarbeitenden die Hände frei hat und z.B. direkt auf seiner AR-Brille Informationen eingeblendet bekommt.

Interessant finde ich auch die aktuelle Diskussion der Individualisierung des Lernens. Dabei lernt der persönliche Lern Assistent bei jeder gemachten Erfahrung mit und kann dadurch selber Lernen und kann somit die Unterstützung noch besser gestalten.

So könnte jeder Schüler ab der Schule seinen persönlichen virtuellen Lernassistenten erhalten und über die Zeit lernt dieser mit seinem Nutzer mit. Die Quintessenz ist, dass die Schüler/Studenten Messaging-Plattformen lieben und verbringen bereits viel Zeit in diesen. Chatbots werden hier komfortable und vertrauenswürdige Lösungen bieten können.

Einige sind besorgt, dass Chatbots die bisherigen menschlichen Interaktionen ersetzen, die so ein kritischer Teil unser täglichen Daseins sind. Man könnte aber auch das Gegenteil behaupten. Chatbots ermöglichen die Automatisierung bestimmter Routinearbeiten, wiederholte, zeitintensive Kommunikation und geben mehr Zeit für tiefer gehende philosophische Diskussionen und Interaktionen zwischen Menschen.

Viele Einsatzszenarien lassen sich jetzt bereits ableiten. Z.B. Beim Einstieg in ein Unternehmen erhält der neue Mitarbeitende für seinen persönliche Lernassistent ein Update und unterstützt damit die individuelle Onboarding-Prozesse im Unternehmen.

Auch werden etablierte Lösungen wie eine LMS umdenken müssen. Diese werden in der jetzigen Form überflüssig und müssen sich erheblich anpassen. Die innovative Lösungen werden es leichter, effizienter und bequemer gestalten als die bisherigen.

ChatBots als Virtuelle Lernpartner, LernCoach und Lernassistent der Zukunft (Intelligent Personal Assistants)

  • Wie sehen Sie das Thema Chatbot in Ihrem Umfeld im Unternehmen?
  • Wo sehen Sie Einsatzmöglichkeiten und Anwendungen?

 

Wer sich noch fragt ..

Warum gerade jetzt Chatbots kommen?

Chatbots sind prinzipiell nichts Neues. Schon seit Anfang 2000 gab es Chats, die einen bei diversen Tätigkeiten unterstützt haben.

Wesentlich geändert haben sich drei Sachen:

  1. Mobile Messenger wie Viber, Whatsapp, Facebook Messenger oder Wechat haben heutzutage enorme Reichweiten und mehr aktive User als die größten Social Media Plattformen zusammen. Also eine größere Nutzerzahl als Facebook, LinkedIn, Instagram und Twitter zusammen. Dieser Shift hat 2015 stattgefunden. Wechat aus China gilt hier als Vorreiter. Statt eine App runterzuladen, kannst du direkt im Messenger Aktionen ausführen, wie etwa Sachen kaufen oder bezahlen. Man wird in natürlicher Sprache durch den Prozess geführt – als würde man mit einem echten Assistenten schreiben. Das könnte in Zukunft jene Apps ersetzen, die man nicht sonderlich oft benutzt. Anwendungsgebiete können etwa der Abruf der Bankdaten sein oder eben alltägliche Dinge, wie Essen bestellen. Daher ist der Messenger die zentrale Funktion sei für viele Menschen in der Zukunft. Deshalb würden Dienste verstärkt direkt in den Messenger integriert. Wozu eine eigene Bahn-App installieren, wenn ein Chatbot direkt die Verbindungen heraussucht und gleich Tickets liefern kann?
  1. NLP, also Natural Language Processing  und Understanding hat ein neues Level erreicht. Das Nutzerverhalten wird durchschaut: Wir wissen, welche Intentionen in den Aktionen der User stehen. Es gibt bereits vorgefertigte Module, die einfach implementierbar sind, wie Fragen nach dem Wetter. Der ChatBot erkennt, was der User will, sowie Ort und Zeitpunkt.
  1. ChatBots sind Teil einer größeren Entwicklung in der Computertechnik, nämlich die der sogenannten conversational user interfaces, also der „sprechenden Benutzeroberflächen“. Experten sehen daher in Bots die Zukunft der Mensch-Maschine-Kommunikation. Darüber hinaus bekommen die Menschen mit der Einführung des iPhones im Jahr 2007 einen echten „persönlichen Computer“. Ein Gerät, das ausschließlich dafür konzipiert war, von einer einzelnen Person bedient zu werden und jeder besitzt und damit das Personal Device darstellt.

 


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